Bund und Kommunen sind in der Pflicht für die Pflege- und Gesundheitsberufe

„Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst ist ein zentraler Hebel zur Aufwertung der Pflege- und Gesundheitsberufe. Es ist unbegreiflich, dass Bundesregierung und kommunale Arbeitgeber diesen Hebel nicht nutzen wollen. Anstatt nach drei Jahren Corona ein klares Zeichen für die materielle Aufwertung von Pflege- und Gesundheitsberufen zu setzen, verpassen die öffentlichen Arbeitgeber den Beschäftigten im Gesundheitswesen einen Schlag ins Gesicht. Die Kurzsichtigkeit dieses Vorgehens macht mich angesichts des allseits beklagten Fachkräftemangels fassungslos“, erklärt Ates Gürpinar, Sprecher für Krankenhaus- und Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, zu den bundesweiten Warnstreiks in öffentlichen Krankenhäusern. Gürpinar weiter:

„Auf die Spitze getrieben wird diese Ignoranz durch die Forderung der kommunalen Arbeitgeber, die Löhne in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen noch absenken zu können, wenn die wirtschaftliche Situation schwierig ist. Den Beschäftigten wird also nicht nur ein Inflationsausgleich verweigert, sie werden zusätzlich noch für gesundheitspolitische Fehlentscheidungen der aktuellen wie der letzten Bundesregierungen in Haftung genommen.

Die Wut der Beschäftigten zeigt sich an der hohen Streikbeteiligung in den Krankenhäusern. Ich wünsche den Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg in dieser Auseinandersetzung und hoffe sehr, dass Bund und Kommunen noch zur Besinnung kommen.“