Auch auf dem Land brauchen wir einen guten ÖPNV

Wahlkreis Rosenheim

Der ÖPNV in Rosenheim hat keinen leichten Stand. Das wurde in einem Gespräch mit Ingmar Töppel, dem Geschäftsleiter des Rosenheimer Stadtverkehrs und Michael Schmidt von der RVO, verantwortlich für die Busse in Stadt und Umland, deutlich.

Seit Corona leiden die Betreiber unter stark gefallenen Fahrgastzahlen. Auch die Pandemie und das wieder ausgesetzte 9€-Ticket führten leider nicht dazu, dass die Bürger wieder auf den Bus setzen. Wie in fast allen Branchen fehlen Fachkräfte - eine kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht.

Ein guter öffentlicher Nahverkehr würde einen sehr wichtigen Beitrag zur Verkehrswende leisten - gerade auf dem Land. Die Skepsis über den MVV-Beitritt nimmt zu. Für die Betreiber bedeutet er vor allem mangelnde Planungssicherheit.

Es gibt aber auch positive Entwicklungen: Der On-Demand-Shuttle-Service ROSI bedient den Raum zwischen Rosenheim und Chiemsee. Der Erfolg spricht für sich. Das erste Jahr ist noch nicht vorbei und es gab schon 250.000 Anfragen für Fahrten. Hier werden weitere Investitionen benötigt, damit das Konzept nicht am eigenen Erfolg erstickt - aber Überlegungen für eine ähnliche Struktur auf der anderen Seite des Chiemsees sind in vollem Gange.

Der ÖPNV in Rosenheim ist durch das ländliche Umfeld ein wichtiges Thema und bedarf einer gezielten Entwicklung. In diese Entwicklung muss die Politik die lokale Expertise einbeziehen. Die Nutzung - oder eben Abkehr - vom ÖPNV sind langfristige Entscheidungen: Im Klimawandel dürfen keine Fehler mehr passieren.