DIE soziale Einrichtung in Landshut - finanziell immer am Limit: das Landshuter Netzwerk

Die soziale Arbeit in der Region im Blick: Am Mittwoch machte sich der pflege- und drogenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Ates Gürpinar, ein Bild von der Arbeit des Landshuter Netzwerks. Mit dem örtlichen Kreisvorsitzenden Stefan Hemmann war er sich darin einig, dass der Verein eine unersetzbare Stütze im breiten Spektrum der sozialen Arbeit in Landshut darstelle: Von Suchtberatung über Inklusionsarbeit hin zur Seniorenarbeit und Migrationsberatung - als unabhängige Institution leistet der Verein notwendige haupt- und ehrenamtlicher Arbeit für die Bezirkshauptstadt Niederbayerns. Der Geschäftsführer Jürgen Handschuch erläuterte die Hindernisse in der Arbeit des Netzwerks. Zentral sei die immer währende Finanzknappheit: Die bewilligten Gelder für die notwendige Arbeit reichten nicht - ohne Spenden und Mitgliedsbeiträge sei die Arbeit unmöglich: Eine bedarfsorientierte Finanzierung müsse durch die öffentlichen Finanzgeber sichergestellt werden.

Ein Schwerpunkt des Gesprächs war die Suchthilfe: Der Abteilungsleiter für Suchtberatung und Prävention, Dominik Dürrbeck, betonte, dass seit der Pandemie der Bedarf an Beratung zugenommen habe. Immer wieder müssten Abhängige vertröstet werden, weil die Stellen und Mittel für eine umfassende Betreuung nicht ausreichten. Im Zuge der Entkriminalisierung von Cannabis müsse auch in dem Bereich eine verstärkte Aufklärung und Präventionsarbeit stattfinden. Über ein notwendiges Werbeverbot, auch für Alkohol, Glücksspiel und Nikotinprodukte stimmte man überein. Insgesamt sei die Arbeit in der Suchtprävention und Suchtberatung vielfältig: Von Alkohol und Cannabis über Essstörungen sowie Medien-, Kauf- und Spielsucht – all das sei Alltag in ihrer Arbeit. Auch hier gab es Rat aus der Praxis an die Politik: Neben einer guten Finanzierung auch in diesem Bereich sei es wichtig, Sucht als Krankheit zu begreifen und den Menschen zu helfen. Eine Kriminalisierung Suchtkranker, wie sie bei illegalisierten Drogen stattfinde, helfe hierbei nicht.

"Es geht nicht darum Konsum zu verbieten, sondern Freizeit-, Kultur- und Suchtpräventionsangebote zu schaffen, die Beratung und die therapeutischen Angebote zu stärken und auszubauen“ so Dürrbeck abschließend.