Für eine wirkliche Revolution in der Pflege

In Eichstätt lud der VDK zum Thema Pflege ein: Auf den Podien herrscht meistens verdächtige Einigkeit, wie schlimm es um die Pflege bestellt ist: Man sollte, man würde gern, wenn man denn könnte. Mich ärgert es langsam: Eine Frau sprach mich im Anschluss an, deren Tochter seit Geburt ein Pflegefall ist und von ihr betreut wird. Die Tochter ist nun über 40, natürlich ist die Mutter in Altersarmut. Solche Menschen können es nicht mehr hören, dieses man sollte, man würde gern: Denn wir können.

Das Geld ist gerade in der Pflege unfassbar ungerecht verteilt: Weil die Reicheren prozentual weniger zahlen, weil sie privatversichert nichts zum solidarischen Gedanken beitragen, weil Mieten und Rendite bei der Versicherung gar nicht berücksichtigt werden. So bleibt die Armut in der Pflege, so gibt es nicht genügend Geld im System für einen guten Personalschlüssel und gutes Personal: Und weil Hedgefonds die Kliniken privatisieren und das Geld für ihre Aktionäre aus dem Pflegesystem entziehen.

Kein Wunder, dass die Menschen stinksauer sind - und dass sie nicht mehr können: Wir müssen den Druck aufbauen und aufrechterhalten: Mit dem VDK, mit den Sozialverbänden und den Gewerkschaften. Für eine wirkliche Revolution in der Pflege: Da war es gut, die deutlichen Forderungen von Verena Bentele, der Vorsitzenden des VDK zu hören. Danke für die wichtige Veranstaltung.